Traditionelle Tibetische Medizin

Die Traditionell Tibetische Medizin oder "Sowa Rigpa" - die Lehre vom Heilen - ist eines der ältesten Medizinsysteme der Welt. Sie vereint u.a. Anteile des altindischen Ayurveda, der Traditionell Chinesischen Medizin, einer altgriechischen-persischen Medizin sowie des Schamanismus der Bön Tradition. Die Besonderheit der TTM ist die Untrennbarkeit mit dem buddhistischen Weltbild und den spirituellen Werten der buddhistischen Kultur. Daraus entwickelte sich über viele Jahrhunderte ein völlig neues Medizinsystem. Im 12. Jahrhundert wurde der rGyud-bzhi von Yuthok Yonten Gonpo überarbeitet, das noch heute den Standardtext der tibetischen Medizin darstellt. 


Ein holistisches Medizinsystem

Die Traditionell Tibetische Medizin basiert auf einer ganzheitlichen Sichtweise, die Körper, Geist und Bewusstsein mit einbezieht. Sie umfasst körperliche, psychische und emotionale, spirituelle und energetische Ebenen. 

 

Der Mensch als Mikrokosmos ist eine Abbildung des Makrokosmos und steht mit diesem im ständigen Austausch. Alles, was uns umgibt, der Sonne & Mondzyklus sowie die jahreszeitlichen Veränderungen beeinflussen unseren Körper. Auch hat die tibetische Medizin eine starke Verbindung zur Astrologie. 

 


Körper und Geist

Körper und Geist sind untrennbar miteinander verbunden. Ein tibetisches Sprichwort besagt, dass nur ein gesunder Geist in einem gesunden Körper wohnen möchte und vice versa.

 

Aus Sicht der tibetischen Medizin hat jede Krankheit ihre Wurzel im Geist. Der Körper ist eine Projektion des mentalen Zustandes und Krankheiten werden zu den Spiegelbildern unserer Psyche.

Daher ist es aus Sicht der TTM so wichtig, die Gesundheit der Psyche bzw. einengende Verhaltensmuster miteinzubeziehen und zu verändern. Ein Großteil der Verantwortung bei der Behandlung und Genesung liegt beim Menschen selbst, sein Verhalten zu ändern und ein emotionales Gleichgewicht wiederzuerlangen.

 

Die Ursache jeglichen Leids und weshalb wir uns im ewigen Daseinszyklus befinden ist die Ignoranz. Aufgrund dieser Unwissenheit tauchen in uns die drei Geistesgifte Anhaftung, Wut und Verblendung auf, mit denen die drei Energieprinzipien bzw. "Nyes-pas" in Verbindung stehen.

 


5 Elemente und die 3 Nyes-pas

Ein Grundgedanke der TTM ist, dass alles außerhalb als auch innerhalb unseres Körpers aus den fünf Elementen Erde, Wasser, Feuer, Wind und Raum besteht. Raum gibt den anderen Elementen Raum zur Entfaltung. 

 

Im menschlichen Körper manifestieren sich diese Elemente in den drei dynamischen Energieprinzipien Lung, Tripa und Badkan. Diese 3 Energien erhalten und bewegen alle körperlichen und psychischen Funktionen. 

 

Lung steht in Verbindung mit dem Element Wind, das für alles Bewegliche steht. Lung ist verantwortlich u.a. für die Atmung, den Blutkreislauf und steht in direkten Zusammenhang mit unserem Geist. 

Tripa ist die heiße Feuerenergie, die beispielsweise für die Körperhitze und den Metabolismus im Körper zuständig ist. 

Badkan ist für die Festigkeit im Körper und die Flüssigkeiten verantwortlich. Erde und Wasser sind mit Badkan verbunden.

 

Sind diese Körperenergien im Gleichgewicht, ist der Mensch gesund.

 

Wenn eine oder mehrere Energien im Übermaß vorhanden sind bzw. wenn eine oder mehrere geschwächt sind, entsteht ein Ungleichgewicht im Körper und Geist.  Ein Ungleichgewicht kann durch unsere Geisteshaltung (so kann beispielsweise viel Wut Tripa erhöhen), unser Verhalten und unsere Ernährung entstehen.

 

Um ein gestörtes Gleichgewicht wiederherzustellen, müssen die Energien gestärkt oder beruhigt werden.

 

Dabei ist das Ziel der Traditionell Tibetischen Medizin, dieses Gleichgewicht durch Ernährung, Änderung der Verhaltensweisen, Kräuterrezepturen und sanfte Anwendungen zu erhalten oder wiederherzustellen. 

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Konstitutionslehre

Die Konstitution eines Individuums entsteht bereits während der Zeugung und hängt von der Konstitution und Ausprägung der Elemente von Vater und Mutter ab. Während der Schwangerschaft beeinflussen auch die Ernährung und das Verhalten der Mutter die Ausprägung der Nyes-pas und Elemente. 

Es gibt sieben Konstitutionstypen

Drei davon besitzen eine vorherrschende Körperenergie, drei sind eine Kombination aus zwei vorherrschenden Nyes-pas und ein Typ ist eine ausgeglichene Kombination aller drei Nyes-pas. 

 

So gibt es aufgrund der unterschiedlich stark ausgeprägten Körperenergien Unterschiede in der Statur, im Charakter, in den  Geschmacksvorlieben, bei Nahrungsunverträglichkeiten und Anfälligkeiten für unterschiedliche Krankheiten.  

 

Die Kenntnis des eigenen Konstitutionstyps kann physische und psychische Bedingungen erklären und ist eine Orientierungshilfe, mit der man sich selbst akzeptieren und durch entsprechendes Verhalten körperlich und geistig gesund erhalten kann. Sie ist auch der Schlüssel zur Vorbeugung von Krankheiten. 

 

Deshalb sind eine typgerechte Ernährung und die richtige Verhaltensweise wichtig, um das/die vorherrschende(n) Nyes-pas auszugleichen und in Balance zu halten. 


Diagnostik

Die Diagnostik in der Traditionell Tibetischen Medizin umfasst eine detaillierte Befragung nach den Lebensumständen, Verhaltensweisen, Ernährungsgewohnheiten und der Symptomatik. 

Die Pulsdiagnostik hat einen hohen Stellenwert, da der Puls als ein Botschafter gesehen wird, der die Information von Innen/ den Organen nach außen transportiert. 

Eine Besonderheit in der TTM ist die Urindiagnostik. Der Urin gibt Auskunft über die  gesamten Stoffwechselprozesse im Körper und den aktuellen Zustand der drei  Nyes- pas.

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Behandlungsbereiche

Es gibt vier primäre Behandlungsmethoden in der TTM, um das Gleichgewicht der drei Energieprinzipien wiederherzustellen:

Der erste Behandlungsbereich ist die Ernährung. Unser Körper besteht wie auch unsere Nahrung aus den fünf Elementen. Mittels der richtigen Auswahl an Lebensmitteln und Geschmacksrichtungen kann wieder eine Balance der drei Nyes-pas hergestellt werden.

Der zweite ist der Lebensstil bzw. das Verhalten. Die Balance der Elemente, ausgeglichene Nyes-pas und ein ruhiger Geist können  durch unser Verhalten beeinflusst werden. Beispielsweise können zu wenig Schlaf und zu viele Sinneseindrücke Lung erhöhen. Um dies auszugleichen, ist eine ruhige Umgebung und Entspannung förderlich. Demnach kann auch der Lebensstil zur Gesunderhaltung und Genesung beitragen. Spezielle Atem- und Körperübungen sind sehr kraftvoll, um Stress abzubauen, die Energie in den Kanälen wieder fließen zu lassen und den Geist zu beruhigen. 

Der dritte Behandlungsbereich sind spezielle Kräuterrezepturen und Tees. 

Die vierte Behandlungsmethode sind externe Anwendungen wie Massagen, Kompressen, Moxa, Schröpfen ec..   


 

Du bist interessiert, deine Gesundheit zu erhalten oder wieder in Balance zu kommen?

Dich wohlzufühlen und voller Energie zu sein?

 

Ich biete Beratungen an, bei der dein Konstitutionstyp und eine eventuelle Dysbalance der drei Energieprinzipien erörtert werden. 

Ich helfe dir, deine Ernährung für deine persönliche Konstitution und deinen momentanen Gesundheitszustand anzupassen und zu verändern. 

Mithilfe der externen Anwendungen können deine Selbstheilungskräfte aktiviert werden, Schmerzen gelindert und mehr Ruhe erlangt werden. Gemeinsam finden wir deine geeignete Kombination an äußerlichen Anwendungen.  

Zusätzlich kann eine für dich passende und individuelle Praxis mit Atem- und Körperübungen sowie Meditation zusammengestellt werden.